Wenn positive Gedankenkraft auf Eigeninitiative treffen, ist das meine Definition einer gelungenen Manifestation. Was man im Allgemeinen darunter versteht, was das für mich persönlich bedeutet und warum ich das Wort "manifestieren" eigentlich nicht leiden kann, liest du hier.

Zugegeben die Headline gestaltet sich einigermaßen provokativ (ist schließlich auch das Erste was gelesen wird. SEO lässt grüßen). Deshalb fange ich mal ganz seriös an mit:
Was ist "manifestieren"?
Eine Manifestation ist "die Beeinflussung der eigenen Realität durch die persönliche Willenskraft". Das erste Mal ist mir das Wort vor ca. 5 Jahren begegnet, in einer Zeit, in der die ganze Welt gefühlt Kopf stand. Erfreut stellte ich fest, dass es für etwas, das mir schon oft passiert war, ein Wort gibt. "Manifestieren". Wie oft gab es Situationen, in denen ich dachte "wenn jetzt dies oder jenes passieren würde, wäre das toll". Und, Wunder oh Wunder (zumindest mein damaliges Gefühl), es kam tatsächlich wie gewünscht. Jetzt könnte der geneigte Leser, ebenso wie ich damals, denken, "was für ein Zufall!". Doch je mehr ich mich damit beschäftigte, desto mehr wurde mir bewusst, wie oft diese "Zufälle" tatsächlich eingereten sind. Vielleicht war also wirklich etwas dran an der Theorie?
Wie manifestierst du denn jetzt richtig?
Wie bei so vielen Themen, gibt es auch beim Manifestieren eine unendliche Anzahl an Experten. Es gibt Kurse, Bücher und Menschen, die Systeme und Methoden entwickelt haben, wie man am besten, schnellsten, leichtesten ans Ziel seiner Träume kommt. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass es für mich am besten funktioniert, wenn ich mich mit einem Thema sehr ausführlich beschäftige und meine Gedanke ganz darauf ausrichte. Wichtig, und das war vor allem für mich eine Herausforderung: es geht nicht darum alle möglich 10.000 Szenarien zum Ausgang der Situtation durchzuspielen. Allzu oft bleibt man dabei nämlich in Schreckensszenarien oder negativen Mustern hängen. A la "Aber was ist wenn ..." oder "Nicht, dass nachher ...". Deshalb versuche ich meinen Wunsch oder Vision ganz klar zu formulieren und vor mir zu sehen. Klingt abstrakt? Gut, dann ein praktisches Beispiel: Vor über einem Jahr sagte ich zu meinem Mann: "Ich würde wahnsinnig gerne meinen Geburtstag an einem Strand feiern." 4 Wochen später feierte ich ihn, wie gewohnt im Kreise der Familie und vieler guter Freunde und die Idee geriet in Vergessenheit für einige Zeit. Trotzdem wanderten meine Gedanken später immer wieder zu diesem Punkt und ich spürte, der Wunsch war immer noch vorhanden. Immer wenn ich an diese Situation dachte, konnte ich mir lebhaft vorstellen am Strand zu sitzen und dort zu feiern, ich spürte die Aufregung und Freude darüber. Jetzt ein Jahr später, bin ich in Spanien und genau dieser Wunsch wird in Erfüllung gehen: ein Geburtstag am Strand.
Manifestieren fordert Eigeninitiative
Während ich diese Zeilen schreibe, höre ich vor allem meine schwäbischen Mitbürger entsetzt aufschreien: "Ha noi. So ged des ja net!" *Übersetzung: Ja nee, so geht das ja nicht. Sollen wir uns jetzt alle auf's Sofa setzen und uns was wünschen? Ohne etwas dafür zu tun?
Ich kann für mich sagen: So funktioniert es nicht und war auch nie so gedacht! Das Ganze hat weniger den Vibe von Aladdin und seiner Wunderlampe, im Sinne von ich denke mir irgendetwas aus und wünsche es mir, egal wie abgefahren. Mein Bild für die Gestaltung meines Lebens ist eher das eines Weges, mit vielen möglichen Abzweigungen und Türen. Es liegt immer wieder an mir selbst, eine neue oder andere Abzweigung zu wählen, auf dem bisherigen Kurs zu bleiben oder neue Türen zu öffnen. Das erfolgt ganz aktiv, durch Entscheidungen, die ich treffe und die Art, wie ich auf Situationen reagiere. Die Abzweigungen und Türen jedoch, sind für mich manifestierte Möglichkeiten. Bleiben wir beim Beispiel mit dem Geburtstag am Strand. Nur den Wunsch zu haben reicht nicht aus. Ich muss aktiv meine Realität beeinflussen, um die Gelegenheit zu schaffen. In meinem Fall bedeutet das, auf Reisen zu gehen. (Warum ich persönlich glaube, dass das Reisen unseren Horizont erweitern kann, liest du übrigens hier: Auf zu neuen Ufern)
Warum ich das Wort "Manifestieren" nicht mag
Wie oben schon ausgeführt , gehört für mich viel eigenes Engagement dazu, den eigenen Weg zu gehen. Ich meine, immerhin ist es ja meiner. Wer, wenn nicht ich selbst, sollte den Kurs vorgeben? Oft vermisse ich diesen Part jedoch, wenn es landläufig um's Manifestieren geht. Das der Wille Berge versetzen kann, ist für mich keine Frage. Für mich bedeutet das aber auch, den Willen aufzubringen, mutig zu sein, Neues auszuprobieren, selbst für sich einzustehen und aktiv zu gestalten. Deshalb ist es mir am Ende des Tages eigentlich egal, wie man es nennt, was ich mache. Ich würde es schlicht ein "selbstbestimmtes Leben" nennen.
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