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Warum echte Texte gerade jetzt wieder wichtiger werden

  • Autorenbild: Anja Betting
    Anja Betting
  • vor 3 Tagen
  • 3 Min. Lesezeit

Teil 3: Texterin & KI – Mensch vs. Maschine:

Kaum ein Thema hat die Textbranche so aufgewirbelt wie die rasante Entwicklung künstlicher Intelligenz und damit auch die Frage aufgeworfen: Braucht man mich als Texterin überhaupt noch – oder übernimmt bald die Maschine? In dieser Blogreihe teile ich meine persönlichen Erfahrungen, zeige Chancen und Grenzen auf und erkläre, warum echte Texte auch in Zukunft eine Stimme brauchen: nämlich meine.


Echte Menschen brauchen echte Texte.
Echte Menschen brauchen echte Texte.

Textflut und Orientierungslosigkeit

Noch nie war es so einfach, Texte zu produzieren. Tools wie ChatGPT spucken in Sekunden wahre Fluten von Artikeln, Produktbeschreibungen oder Social-Media-Beiträgen aus. Was einerseits beeindruckend ist, führt auf der anderen Seite zu einem spürbaren Überangebot an Content. Wir scrollen, überfliegen, wischen weiter. Doch je mehr Inhalt auf uns einprasselt, desto schwerer fällt es, das Relevante vom Belanglosen zu unterscheiden. Alles klingt gleich perfekt und austauschbar. Inmitten dieser digitalen Textlawine wird eines immer deutlicher: Wir sehnen uns nach Orientierung. Nach Worten, die nicht einfach nur informieren, sondern etwas in uns auslösen, uns berühren und bewegen: echte Texte sind wichtiger denn je.



KI-Texte vs. menschliche Texte – ein unterschätzter Unterschied

Die Qualität der von der Künstlichen Intelligenz erstellten Inhalte ist unbestreibar gut, die Ergebnisse solide. Und trotzdem ist da etwas, ein leise nagendes Gefühl, das sacht in unserem Hinterkopf auf sich aufmerksam macht. "Irgendwas stimmt nicht, passt nicht zu 100%". Wir sind nämlich durchaus in der Lage zu spüren, ob etwas nur von der KI erstellt wurde oder ein Mensch seine Hand im Spiel hatte. Ein Beispiel: ich bin seit langem Fan der Hörspielreihe "Sherlock Holmes. Die beiden Sprecher Christian Rode und Peter Groeger waren für mich immer ein auditiver Hochgenuss und ich konnte kaum die nächste neue Folge abwarten. Bis dann Ende letzten Jahres eine Folge veröffentlicht wurde, die mich stutzen ließ. Klar waren es die bekannten Stimmen, aber irgendetwas stimmte nicht. Sie machten Pausen zwischen den Sätzen wie sie es immer getan hatten, die Tonalität passte, aber es klang trotzdem seltsam fremd. Ich recherchierte und fand heraus, das beide Sprecher bereits verstorben sind und man in dieser besagten Folge die KI verwendet hatte, um weitere Folgen produzieren zu können. Unser Gefühl kann also durchaus unterscheiden, ob etwas gut aussieht oder gut klingt oder ob es einen Funken Seele oder Menschlichkeit enthält.



Was echte Texte ausmacht – und warum sie berühren dürfen

Ein guter Text hat viel mit Technik zu tun. Satzlängen, der Aufbau eines Spannungsbogens, die richtige Wahl der Worte, das alles sind Dinge die man lernen kann und die normale Texte bereits zu guten Texten machen. Würden wir in diesem Zusammenhang eine Küchenmetapher bemühen, dann wären das die Grundzutaten für einen Kuchen: Mehl, Eier und Butter (jap ich backe wirklich mit Butter ;)). Aber wie bei einem guten Gebäck, fängt die Magie bei den geheimen Ingredienzen an. Der Hauch von Gewürz, der nach Omas Weihnachtsplätzchen schmeckt, die Zitronenschale, die Frische verleiht ... all das macht aus einem Kuchen, wie es ihn in Massen zu kaufen gibt, zu etwas ganz Besonderem. Ebenso verhält es sich mit Texten. Die Technik dient dazu, einen guten, lesenswerten Text zu schreiben. Er ist nicht schlecht, aber auch nicht so gut, dass ich am Ende denke "Wow, das hat mich berührt."

Was jetzt noch fehlt, sind die Geheimzutaten: das eigene Gefühl, das in jede Zeile miteinfließt, das Herz, dass ich in Abschnitte die mir viel bedeuten lege, der Subtext, der zwischen den Zeilen mitschwingt. Schreiben ist Kunst, wie Zeichnen, Musik machen ... wir erschaffen etwas aus dem Nichts und geben ihm eine Bedeutung, eine Message, einen Ausdruck, etwas Echtes.



Echte Texte sind kein Trend – sie sind der Anker

Gerade in dieser wilden Zeit, ist Menschlichkeit etwas, was meiner Meinung nach oberste Priorität haben sollte. Wir brauchen menschliche Stimmen, die über menschliche Themen sprechen. Ich für meinen Teil möchte für Menschen schreiben, nicht für Maschinen. Möchte ich das mein Text gelesen wird und achte deshalb auf SEO? Klar. Richte ich meinen ganzen Text danach aus? Never. Und wenn nur ein Mensch diese Zeilen liest und berührt wurde, ist für mich meine Aufgabe erfüllt.


Du willst mehr über die Serie "Texterin & KI – Zwischen Mensch vs. Maschine" lesen?

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