Du bist professioneller Copywriter oder Texter und hast beim Briefinggesprächen oft das Gefühl, nacher nicht schlauer zu sein als vorher? Und auch die Verhandlung über Preise gestaltet sich schwierig? Dann kann dir mein Einmaleins des Briefinggesprächs für Copywriter und Texter helfen.

Preise - von Anfang an besprechen
Ein leidiges Thema und sicher nicht nur in der Welt der Texter. Jeder Auftrag und somit jeder Text ist individuell und muss differenziert betrachtet werden. Hier hilft es oft, wenn du dir gewisse Leistungen oder Services überlegst und diese bepreist. Das macht vor allem Sinn, wenn du oft wiederkehrende Auftragsarten hast, also beispielsweise die Erstellung eines Expertenblogbeitrags mit einer ca. Länge von XY. Bearbeitest du wie ich eher individuelle Aufträge mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Textarten und -formen, wird es da schon schwieriger. Meiner Meinung nach hat das Modell nach Worten bezahlt zu werden ausgedient, bzw. es hat sich für mich als nicht lukrativ erwiesen. Denn einen großen Teil machen Dinge wie Einarbeitung, Recherche oder Feinschliff aus und diese Dinge sind in den seltensten Fällen immer gleich aufwändig. Wie also soll ich diese Komponenten sinnvoll in einen Wortpreis verwursteln? Deshalb mache ich eine Mischkalkulation, die aus der Länge des Textes, der Art des Textes und der Komplexität des Themas besteht. Durch die Erfahrung habe ich so ein ganz gutes Gefühl für den Umfang, Aufwand und somit auch den Preis.
Korrekturen - was ist inklusive und was nicht?
Ebenfalls etwas, das, ebenso wie die Preisgestaltung, detalliert besprochen werden sollte. Wie oft haben die Korrekturen, Ergänzungen und Anmerkungen die gleich Zeit in Anspruch genommen wie die Erstellung des eigentlichen Textes. Deshalb ist es meiner Meinung nach wichtig, bereits im Vorgespräch zu defninieren, was genau Korrekturen sind, wie viele im Preis inbegriffen sind und welche später sepperat berechnet werden müssen. Sei hier ruhig selbstbewusst und lass dich nicht herunterhandeln. Ein 30 minütiges Telefongespräch, bei dem Teile des Textes hin und her überlegt, geändert und wieder zurückgeändert werden ist eine Korrektur und kein allgemeines Telefonat.
Fragen sind erlaubt - auch nach dem Gespräch
Wenn ich aus den langen Jahren des Textens eines gelernt habe, dann das Fragen immer richtig und wichtig sind. Wenn wir etwas für jemanden anderen, ob Mensch oder Marke erstellen, ist das keine Einbahnstraße. Frage also was dir für deine spätere Texterstellung wichtig erscheint. Verlange auch gerne einen Überblick über die bisherige Markenkommunikation, bereits veröffentlichte Texte usw. Sieh dir die Social Media Präsenzen an und lies dich bereits vor dem Gespräch ein wenig in die Materie ein. Das hilft, während des Briefings ungemein und führt oft schon zu den ersten Fragen. Trotzdem kommen auch bei der Recherche oder während des Schreibprozesses Fragen auf, die beantwortet werden wollen. Scheue dich nicht sie zu stellen. Nichts ist ärgerlicher, die Fragen aus Scham hintenanzustellen und später Korrekturen oder Änderungen deswegen vornehmen zu müssen.
Struktur für ein erfolgreiches Briefinggespräch
Welche Art von Text soll erstellt werden?
Wer ist die Zielgruppe?
In welchem Medium wird der Text veröffentlicht?
Wie ist der Zeithorizont / Gibt es eine Deadline?
Was ist der Preis?
Wie viele Korrekturrunden / Feedbackrunden darf / soll es geben?
Wer ist der Ansprechpartner bei Fragen?
Sonderfall: das schriftliche Briefing
Nicht immer gibt es ein ausführliches Briefinggespräch. In Zeiten von ChatGPT lassen sich viele Kunden ihre Anfoderungen von der KI erstellen und schicken diese dann an dich. Dagegen ist generell nichts einzuwenden, wenn es für dich ein wirkliches Briefing ist. Sind dir Dinge unklar, schwammig formuliert oder schlicht nicht möglich, geh in die Kommunikation. Ansonsten interpretierst du vielleicht Dinge hinein die gar nicht gefordert waren oder anders herum, siehst Punkte als nicht vorrangig an, die für deinen Kunden eine hohe Priorität haben.
Wenn du dein erfolgreiches Briefinggespräch hattest, geht es jetzt ans Schreiben. Meine "3 essenzielle Fragen für Copywriter, die du vor dem Texten beantworten solltest" helfen dir, einen Text zu erstellen, der genau ins Schwarze trifft.
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